Sie möchten in den Börsenhandel einsteigen und Traden lernen? Dann haben Sie vermutlich schon in autodidaktischer Manier angefangen sich in verschiedene Quellen einzulesen. Doch was Einsteigern oft fehlt, ist eigentlich ein Leitfaden, der aufzeigt, welche Lerninhalte in welcher Reihenfolge wirklich Sinn machen. Falls Sie Trading Anfänger sind, wird dies für Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung werden, für Fortgeschrittene hingegen ein Nachschlagewerk. Wenn Sie nach den wichtigsten Grundlagen für den Einstieg in den Börsenhandel gesucht haben, dann sind Sie hier goldrichtig.
Zuerst einmal klären wir ein paar wesentliche Ausgangsfragen, machen Sie mit den wichtigsten Tools und Strategien vertraut, und vertiefen uns anschließend in die Thematik Risiko- und Moneymanagement. Denn Sie wollen ja, dass Ihr Tradingkonto langfristig auf Erfolgskurs bleibt. Selbstverständlich bleibt auch ein Exkurs in die Welt der Börsenpsychologie nicht aus, denn um Fehlern und bestimmten Verhaltensweisen rechtzeitig entgegensteuern zu können, muss man diese auch früh genug erkennen. Letzten Endes ist der Trader selbst der Hauptfaktor für seinen Erfolg oder Misserfolg.
Traden lernen – Einführung
Trading – Was ist das überhaupt?

Schlägt man in einem beliebigen Wörterbuch nach, wird Trading schlicht und einfach mit “handeln” übersetzt. Doch diese Übersetzung ist für unseren Zweck ziemlich weitläufig und zu ungenau. Googeln wir aber das Wort im Bezug auf die Börse bzw. den Handel mit Wertpapieren, bekommen wir bereits spezifischere Resultate, die den kurz- und mittelfristigen Handel von Finanzprodukten wie etwa Wertpapieren, Devisen, Derivaten oder Rohstoffen mit der Absicht einer Gewinnerzielung betreffen. Präzise formuliert, versteht man unter Trading die Ausnutzung von Kursschwankungen bzw. Trendphasen sowie die Partizipation an ihnen zur Erwirtschaftung einer kontinuierlichen Performance.
Trading vs. Investieren
Wie Sie sich sicher schon denken können, ist der Übergang zwischen diesen beiden Disziplinen relativ fließend. Investieren zeichnet sich grundsätzlich durch die Absicht aus, die Handelspositionen 6 Monate oder länger zu halten. Das berühmteste Beispiel eines Investors ist auf jeden Fall Warren Buffett, der selbst einmal meinte, dass eine Position nur dann ein wirkliches Investment ist, wenn man nicht mehr plant sie zu verkaufen. Stattdessen setzt man auf Dividenden, die regelmäßig ausgeschüttet werden. Werden dann doch ab und an Investmentteile veräußert, so passiert dies üblicherweise in einem größeren Zeithorizont.
Der Trader dagegen nutzt Kursschwankungen in einem Basiswert, beispielsweise einer Aktie oder Währung, aus und zielt darauf ab die eingegangenen Trading Positionen in einem absehbaren Zeitfenster wieder zu schließen, was je nach individuellem Tradingstil wenige Sekunden bis mehrere Wochen oder Monate andauern kann. Um mit den zum Teil geringen Kursschwankungen optimal arbeiten zu können, wird des Öfteren ein sog. Hebel eingesetzt, mittels welchem die eingefahrene Rendite vervielfacht werden kann. Doch dazu später mehr.
Warum wollen Sie eigentlich Trader werden?
Bevor Sie sich jedoch auf die Reise begeben, gehen Sie mal in sich und machen Sie sich bewusst, welche Einstellung Sie zum bzw. Erwartungen ans Trading haben. Diese Aspekte werden nämlich ausschlaggebend dafür sein, wie Sie mit Motivationsrezessionen und Durststrecken künftig umgehen. Warum möchten Sie also ausgerechnet traden? Geht es Ihnen vor allem darum Geld zu verdienen? Falls ja, warum sehen Sie sich nicht einfach nach einem alternativen Job um?
Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass das Argument Geld zwar hilfreich sein kann, jedoch in kritischeren Situationen alleine nicht als Motivation ausreicht. Vielleicht fühlen Sie sich aber auch von der Idee angezogen ein freier Mensch und unabhängig zu sein? Beispielsweise ortsunabhängig arbeiten zu können? Oder da agieren zu können, wo der Puls der Märkte schlägt? Nehmen Sie sich wirklich die Zeit diese Fragen aufrichtig zu beantworten.
Traden lernen – Trading Tools und Broker
Technische Analyse als methodischer Werkzeugkasten

Die Chartanalyse ist ein beliebtes methodisches Tool, um im scheinbaren Kurs-Gewirr den Überblick zu behalten, die Verfassung des Marktes zu analysieren, mögliche Szenarien abzuleiten und diese auf einen Trade zu übertragen. Dennoch ist diese Methode kein “Allheilmittel” und wird vielmehr von Tradern im unterschiedlichen Ausmaß angewandt. Nichtsdestotrotz gibt es wohl keinen kurzfristigen Spekulanten, der nicht wenigstens die Grundelemente wie Trendlinien, Unterstützungs- oder Widerstandszonen verwendet. Nicht zuletzt ist es sehr hilfreich, wenn man das Chartlesen sowie -interpretieren beherrscht.
Chartsoftware und Paper Trading
Für technische Analysen fürs Trading benötigen Sie eine leistungsstarke Software, mit welcher Kursverläufe rasch und übersichtlich aufgerufen, analysiert und zur späteren Verwendung abgespeichert werden können. Eine Chartingsoftware, die auch Stundencharts oder Charts mit noch geringeren Zeitintervallen anbietet, ist dabei vom enormen Vorteil. Vor allem Einsteiger, die das Traden erst erlernen, sollten sich nach einer Software umschauen, mit der sie auch über ihr Demokonto probehandeln können, was auch als Paper Trading bezeichnet wird. Neben standardisierten Werkzeugen wie Trendlinien, sollte die Software jedenfalls sämtliche relevante Oszillatoren, Indikatoren wie auch die Angabe von Handelsvolumen bei Aktien beherrschen.
Der Broker – Was ist das und wozu ist das gut?
Kurzum erklärt: Der Broker tradet Finanzprodukte im Auftrag seiner Klienten. Privatpersonen sind nämlich nicht berechtigt Kauf- oder Verkaufsaufträge direkt an der Börse abzugeben. Diese Eingrenzung soll insbesondere der Sicherung der Qualitätsstandards dienen sowie effizientere Märkte gewährleisten. Der Broker handelt demnach stets auf fremde Rechnung. Wer also traden möchte, darf dies ausschließlich über einen Broker tun. Und diese gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, weshalb auch bei der Wahl des Brokeranbieters äußerste Vorsicht geboten ist.
Falls Sie Hilfe bei der Brokerwahl brauchen, empfehlen wir Ihnen den Brokervergleicher von Brokerdeal.de. Sie verwenden damit nicht nur das präziseste und umfangreichste Vergleichstool, das derzeit am Markt verfügbar ist, sondern können damit gleich die dauerhaft günstigsten Konditionen recherchieren.
Traden lernen – Durchführung von Trades
Wie viel Startkapital wird zum Traden benötigt?
Die Frage nach dem Wieviel an Kapital, um sinnvoll traden zu können, ist wohl eine von Anfängern am häufigsten gestellte Frage. Die Wahrheit ist, dass dank Hebelprodukten wie CFDs oder Hebelzertifikaten, Traden bereits mit einem sehr kleinen Konto möglich ist. Wer bei den kostengünstigen Handelstools und Basiswerten à la Indizes bleibt, kommt auch schon mit 1000€ Startkapital aus und kann ohne Weiteres mit Risiko- und Moneymanagement traden.
Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass man mit diesem Geldbetrag nicht gerade den großen Wurf landen oder gar superreich wird. Kleine Konten sind viel eher zum Erlernen von Trading geeignet, um beispielsweise die ersten Strategien mit Echtgeld auszutesten und sich mit den Märkten vertraut zu machen. Selbstverständlich ist es später immer noch möglich, das Kapital aufzustocken, wenn die Tradingstrategie aufgeht und die Trades nachhaltig profitabel sind.
Welche Werte bzw. Märkte sind zum Traden geeignet?
Wenn Tradinganfänger ans Spekulieren oder Investieren denken, landen sie zunächst am häufigsten bei den Aktien. Dabei gibt es neben Aktien noch viele weitere, attraktive Anlageklassen, die sich bestens für das Trading eignen: Anleihen, Fonds, Derivate, Rohstoffe und Währungen. Natürlich haben sie ihre Eigenheiten und Unterschiede, zum Beispiel hinsichtlich des Kursverhaltens oder der Gebühren, doch unter dem Strich sind sie alle handelbar!
Welches Tradinginstrument ist zum Handeln geeignet?
Wir haben uns bereits mit der Frage auseinandergesetzt, welche Märkte gehandelt werden können. Doch noch immer schwebt Unsicherheit im Raum, wenn es um die Umsetzung von Trades geht. Dass Aktien direkt über den Broker erworben und veräußert werden können, ist bekannt. Doch wie verhält es sich zum Beispiel mit einem Index, Währungen oder Rohstoffen? Zum Glück stehen Privatanlegern hier sog. derivative Finanzprodukte (vom lateinischen derivare für “ableiten”) zur Verfügung, mit welchen derartige Werte mit kleinerem Kapitaleinsatz getradet werden können. Diese möchten wir Ihnen nachfolgend genauer vorstellen:
CFDs
Mit den Contracts for difference oder auch Differenzkontrakten können Trades beinahe jeder Anlageklassen umgesetzt werden. CFDs erlauben die kostengünstige Partizipation an der Kursbewegung des Basiswerts ohne die Notwendigkeit diesen physisch zu besitzen. CFDs gibt es auf Aktien, Anleihen, Indizes, Währungen sowie Rohstoffe. Ebenso das Spekulieren auf fallende Kurse bzw. das Handeln auf der Shortseite ist mit CFDs möglich.
Zertifikate
Sie zählen zur Familie der strukturierten Finanzprodukte und nehmen Bezug auf ein Underlying bzw. einen Basiswert, von welchem sich der Kurs ableitet.
Futures
Die Futures, welche als Königsinstrument im Trading gelten, werden zur Kategorie der unbedingten Termingeschäfte dazugezählt. Käufer und Verkäufer verpflichten sich dabei, einen festgesetzten Basiswert zu einem fixen zukünftigen Zeitpunkt und zu einem vorab festgelegten Preis zu erwerben bzw. zu veräußern. Der Trader muss bei Futures lediglich einen Anteil des getradeten Volumens hinterlegen: die Margin. Das Traden mit Futures ist nur mit einem kapitalisierten Konto möglich.
Optionen
Im Gegensatz zu den Futures, gehören die Optionen zu den sog. bedingten Termingeschäften. Es handelt sich dabei um Wertpapiere, die an einer Terminbörse gehandelt werden und dem Käufer das Recht einräumen, einen Basiswert innerhalb der vereinbarten Frist und zu einem festgesetzten Preis zu erwerben (Call-Option) oder zu veräußern (Put-Option). Verpflichtet ist der Käufer dazu allerdings nicht. Aufgrund der etwas komplexen Faktoren, welche die Preisgestaltung und die Tradedurchführung beeinflussen, sind Optionen eher weniger für Anfänger geeignet.
Trading Strategien – Welche gibt es?
Die wohl umfassendste Frage in diesem Artikel betrifft jedoch die Selektion entsprechender Tradingstrategien. Denn die Vorgehensweisen, wie an den Kapitalmärkten Rendite erzielt werden kann, sind schier unzählig. Deshalb kann es hilfreich sein, die betreffenden Strategien in Hauptkategorien zu unterteilen, um die Fülle an Informationen leichter verdaubar zu machen. Damit Sie das Trading auch von Anfang an richtig lernen, stellen wir Ihnen nun zwei Einordnungen vor, die Ihnen sowohl Recherchearbeit wie auch Zeit ersparen werden.
Unterscheidung nach Zeithorizont
Man kann Tradingstrategien zunächst einmal nach dem geplanten Zeithorizont unterschieden, d.h. danach, wie lange eine Strategie vorsieht eine Position zu halten.
- Positionstrading
Beim Positionstrading wird eine Position über einen Zeitraum von einigen Tagen bis hin zu ein paar Monaten gehalten. Wenn in den Medien über “Trading” geschrieben wird, so ist damit meist das Positionstrading gemeint.
- Bewegungshandel bzw. Swingtrading
Als Swingtrading wird eine Strategie bezeichnet, bei welcher der Versuch unternommen wird, den nächsten “Swing”, also die nächste Bewegung, eines Werts zu traden. Verständlicherweise ist der Anlagehorizont in dieser Strategie sehr kurz und beträgt nur wenige Tage. Zum Teil kann ein Swing noch am selben Tag (intraday) abgeschlossen werden.
- Daytrading
Wie der Name bereits erahnen lässt, werden in diesem Fall Trades üblicherweise am selben Tag geschlossen, an welchem sie eröffnet wurden. Selbstverständlich betreibt auch der Daytrader seinen Handel nach unterschiedlichen Strategien und Taktiken.
- Scalping
Beim Scalping handelt es sich um eine Unterart des Daytradings. Da es hier lediglich um die Realisierung einiger weniger Punkte oder gar eines Punktes geht, arbeiten Scalper gerne über Hebel.
Unterscheidung nach Methode bzw. Stil
Die detaillierte Auflistung sämtlicher existierender Handelsstrategien nach deren Methode bzw. Taktik würde den Rahmen dieses Beitrags bei Weitem sprengen. Stattdessen wollen wir Anfängern eine Hilfestellung beim Handeln bieten. Deshalb werden wir uns hier auf einen groben Überblick beschränken, welchem die gängigen Tradingsetups zugeordnet werden können.
- Zyklisches Traden
Beim zyklischen Traden wird ein Tradingsignal zeitverzögert ausgelöst, sobald sich der Kurs um einiges in die gewünschte Richtung bewegt hat.
- Antizyklisches Traden
Hier wird gegen die vorherrschende Marktrichtung getradet. Das bedeutet, dass man sich als einer der ersten Marktteilnehmer einer Richtungsänderung anschließt, um den Wendepunkt rechtzeitig zu erwischen.
- Nicht-direktionales Traden
Wie die Bezeichnung bereits vorwegnimmt, wird bei diesem Typ zum Beispiel das abrupte Ansteigen von Volatilität getradet, etwa bei relevanten Quartalszahlen oder Zinsentscheiden, nicht aber ein Trade in eine bestimmte Richtung durchgeführt. Des Weiteren besteht die Möglichkeit darauf zu setzen, dass sich zwei verschiedene Werte annähern oder voneinander entfernen werden.
Wie viel Zeit wird fürs Trading benötigt?
Die Beantwortung dieser Frage hängt mit Ihrer eigenen Strategie bzw. Ihrem Tradingstil zusammen. Bei einem Daytrader oder Scalper wird das Handeln aller Wahrscheinlichkeit nach mehrere Stunden am Tag in Anspruch nehmen. Da sollten mindestens zur Börseneröffnung oder zum Börsenschluss 2 bis 3 Stunden eingeplant werden.

Dem Positionstrader reichen bereits 30 Minuten am Tag, in denen er den Markt screent und seine Trades managed bzw. neue Tradesignale sucht. Da er das Trading auf Schlusskursbasis schätzt und ohne Eingriffe ins aktive Börsengeschehen auskommt, ist seine Präsenz zu den Börsenöffnungszeiten nicht notwendig.
Auch das Swingtrading ist ohne Weiteres nebenberuflich durchführbar, außer der Swingtrader betätigt sich auch im Bereich des Daytradings und handelt intensiver.
Traden lernen – Risiko- und Moneymanagement (RMM)
Weil auch dieser Themenbereich zu weitläufig ist, um ihn hier ausführlich besprechen zu können, werden wir an dieser Stelle nur die wichtigsten Punkte anschneiden, wie Sie Ihr Handelsrisiko dauerhaft optimieren können.
Wie schützen Sie als Trader Ihr Kapital?
Dies ist eine berechtigte Frage, da Sie ohne Kapitaleinsatz gar nicht traden können. Deshalb kommt hier das RMM ins Spiel, welches die beständige Verlängerung Ihrer Tradingstrategie darstellt.
Prinzipiell sind Moneymanagement und Risikomanagement immer eng miteinander verknüpft, wobei sich Zweiteres eher mit dem Thema Positionsgrößenbestimmung befasst. Beide sollten in die Strategie verwurzelt sein. Und wenn Sie sich schon mit einem Trading Thema in aller Ausführlichkeit auseinandersetzen, dann sollte dieses Thema unbedingt RMM sein!
Die wichtigsten Orderarten
Eine Order ist ein Auftrag, der vom Trader an seinen Broker abgeschickt wurde. Es geht dabei nicht bloß um einen Kauf oder Verkauf. Vielmehr gibt es unterschiedliche Ordertypen, die je nach Marktlage, Szenario und Tradingstil zum Einsatz kommen können. Zu den bekanntesten Orderarten zählen: Limit-Orders, Market-Orders, Stop-Orders, Stop-Limit-Orders, Trailing-Stop-Orders sowie One-Cancels-Other-Orders.
So gehen Sie richtig mit Tradingverlusten und Fehlern um
Sie meinen, dass die einzig richtige Art mit Tradingverlusten umzugehen, ihre Nichtakzeptanz ist? Irrtum! Eine Trading Strategie baut nämlich auf Wahrscheinlichkeiten auf und weist höchstens einen positiven Erwartungswert auf. Selbstverständlich ist es möglich mit einer Trading Strategie, die eine Trefferquote von 40% hat, einen positiven Erwartungswert zu erzeugen, solange die 60% Verlusttrades von den Gewinntrades überkompensiert werden. Wie ist dies nun genau hinsichtlich der Verlusttrades zu interpretieren?

Im obigen Beispiel erzielt der Trader bei 10 Trades – selbst dann, wenn er seine Strategie korrekt bzw. gemäß Regelwerk umgesetzt hat –, 6 Verlusttrades. Es ist daher naheliegend, dass man einen Trade nicht anhand seines Resultats bewerten darf. Weitaus bedeutender ist, ob der angehende Trader sein vorab definiertes Tradingsystem systematisch einhält. Tut er das, tradet er fehlerfrei.
Auch wenn sich dies einfach anhört, ist es in der Realität oftmals schwer umzusetzen. Nehmen wir einmal an, Sie mussten die letzten 5 Trades mit einem negativen Ergebnis schließen, obwohl Sie sich an das Regelwerk gehalten und somit fehlerfrei getradet haben. Eine derartige Verlustserie ist keine Seltenheit. Meinen Sie, dass Sie in dieser Situation kühles Blut behalten werden? Wir meinen damit keine emotionalen Ausschreitungen, sondern die klitzekleinen Anpassungen, zu denen Sie nach so einer Verlustserie eventuell verleitet werden könnten, ohne dabei mit ihrem vordefinierten Tradingsystem konform zu gehen. Geleitet von der Hoffnung, gehen Sie beispielsweise einen Trade verfrüht ein, oder Sie schließen aus Gier einen bestehenden Trade viel zu früh. Plötzlich landen Sie bei einer völlig unerprobten, neuen Strategie. Aus solchem unüberlegten und impulsiven Handeln entstehen die größten Tradingfehler. Und wenn Sie mal mit so einem Manöver ein positives Ergebnis erzielen, glauben Sie auch noch, das Richtige getan zu haben!
Um es also auf den Punkt zu bringen: Hüten Sie sich vor emotionalen Leichtsinnigkeiten. Legen Sie sich stattdessen eine detaillierte Trading Strategie zu und halten sich daran.
Tradingjournal – So lernen Sie wirklich traden
Ein Tradingtagebuch bzw. Tradingjournal ist so etwas wie das Controlling-Zentrum eines Traders. Wenn Sie schon monatelang an den Märkten aktiv waren, die Basics des Tradings erlernt und eine Vielzahl von Transaktionen abgeschlossen haben, wissen Sie dann noch immer, wie viele dieser Trades Gewinner und wie viele davon Verlierer waren? Wie viel haben Sie durchschnittlich bei einem Trade gewonnen, wie viel verloren? Anhand dieser Aufzeichnungen können Sie Muster erkennen, welche Werte tendenziell Gewinner, welche öfter Verlierer sind. Hat womöglich ihre Strategie früher besser funktioniert als heute?
Dokumentieren Sie deshalb sehr genau alle eingegangenen Trades und vermerken Sie ebenfalls Ihre emotionale Verfassung zum gegebenen Zeitpunkt. Es wird Sie positiv überraschen, welche Rückschlüsse sich aus solchen Daten ziehen lassen und wie sie sich auf Ihre Performance auswirken.
Traden lernen – Fazit
Trading ist nichts anderes als ein Handwerk. Zwar ist es sinnvoll das Vokabular sowie die Funktionsweisen der Börse und der Trading Strategien zu kennen, doch letzten Endes spielt sich das Trading in der Praxis ab und kann im Normalfall von jedem Trader autodidaktisch erlernt werden.
Dennoch kann es vom großen Vorteil sein Gleichgesinnte zu finden und die eigene Tradingausbildung durch den aktiven, regelmäßigen Austausch mit ihnen zu fördern. Eine Tradinggemeinschaft beispielsweise, kann die Lernzeit um einige Jahre verkürzen und steigert zudem Motivation und Spaß am Trading. Zu finden sind solche Gemeinschaften natürlich auch online.